Die ersten konfessionellen bzw. religiösen Verbindungen

Einerseits wegen dieser Machtkonzentration und dem republikanischen Gedanken der Burschenschafter wurden diese in den Karlsbader Beschlüssen vom 20. September 1819 aufgelöst und die Mitgliedschaft in einer studentischen Vereinigung verboten. Willkommener Anlaß für das Verbot der Burschenschaften waren zwei politisch motivierte Attentate, einerseits auf den im russischen Dienst stehende deutschen Dichter und Staatsmann August von Kotzebue durch den Theologiestudenten Karl Ludwig Sand (23. Mai 1819), der vor seiner Tat Burschenschafter war, und auf den nassauischen Staatsmann von Ibell durch den Apotheker Toning andererseits.
Mit dem Außösen der Burschenschaften konnte man allerdings den burschenschaftlichen Geist nicht auslöschen. So wurde auf einem geheimen Burschentag in Bamberg (1827) die Allgemeine Deutsche Burschenschaft wieder errichtet und seit Anfang 1832 war das Bestreben nach einem neuerlichen Manifest nicht mehr aufzuhalten. Durch den allgemeinen studentischen und öffentlichen Druck wurden die studentischen Vereinigungen notgedrungenermaßen wieder legalisiert und 1832 fand so das Hambacher Fest statt, wo man 25000 Teilnehmer zählte. Doch anders als beim Wartburgfest, klang im Rahmen dieser studentischen Versammlung die Forderung nach deutscher Einheit mit gleichzeitiger Verwirklichung von republikanischen und demokratischen Gedanken und bereits angedeuteten Menschenrechten durch.

Ein großes Echo fanden die burschenschaftlichen Ideen auch auf den Gymnasien und Lyzeen, wo erste Mittelschulverbindungen (Pennalien) gegründet wurden. Als die christlich religiöse Begeisterung bei den Burschenschaften der zunehmenden Politisierung zum Opfer fiel, die religiöse Sehnsucht der Jugend aber geblieben war, bildeten sich um 1830 (zunächst noch unbedeutend) die konfessionellen bzw. religiösen Verbindungen. In Erlangen wurde zum erstenmal in der Studentengeschichte eine Verbindung gegründet, die Gott, Religion und v. a. die christliche Soziallehre in den Mittelpunkt ihrer Prinzipien stellte, die heute noch bestehende Uttenruthia zu Erlangen im SB (1836).